Pogromnachtgedenken am Ella Lingens Gymnasium 2019
Den Jugendlichen an unserer Schule Erinnerungskultur mit Bezug zu ihrer Lebensrealität heute näher zu bringen, ist Teil unserer Arbeit in der Unverbindlichen Übung Politische Bildung.
Alleine schon unserer Namensgeberin „Ella Lingens“ gegenüber, die in der Pogromnacht am 9. November 1938 JüdInnen bei sich in der Wohnung versteckte, vielen zur Flucht verhalf und dafür 1942 ins KZ Ausschwitz deportiert wurde, sehen wir uns dazu verpflichtet.
Unsere Schulsprecherin Maiada Mohamed aus der 7C erinnerte zu Beginn ihrer Rede an den Anschlag in Halle am 9. Oktober 2019, der der Versuch eines Massenmordes an Juden an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag war. Es müsse uns alle aufrütteln, JETZT etwas dagegen zu tun: gegen Antisemitismus und jede andere Form von Ausgrenzung und Abwertung von Menschen - um weiterhin in einer freien, offenen Gesellschaft leben zu können.
Als zweite Rednerin folgte ihr Raisa Muhja 7B, die sehr eindrucksvoll das Thema Flucht damals und heute aufgriff, und viele Daten und Fakten dazu recherchiert hatte: „…So war sich damals die internationale Staatenwelt einig, dass den Flüchtenden geholfen werden muss – aber keiner wollte sie in ihrem Land aufnehmen. Kommt euch das irgendwie bekannt vor?“
Im Anschluss daran wurden von Anja Hulka, Andreas Rottensteiner und Alina Zupfer die Namen der 284 Opfer des Nationalsozialismus mit letztem Wohnsitz in Floridsdorf vorgelesen – während die ca. 140 anwesenden SchülerInnen der 7. und 8.Klassen nach vorne traten, um je ein Teelicht im Gedenken an die Opfer zu entzünden. Raisa Muhja untermalte diesen Teil mit Klaviermusik.
Christian Reinagl und Laura Posavac kümmerten sich um die Rahmenmoderation und Sebastian Rautek um die Technik. Danke an das gesamte Team – ihr habt diese Gedenkfeier wunderbar selbstständig durchgeführt.
Mag. Romana Raberger