Praktische Umsetzung der Gewaltlosigkeit
Gewaltfreiheit beruht auf der Überzeugung, dass Gewalt keine Lösung für Probleme ist und dass Ungerechtigkeiten sowie Unterdrückung nicht beseitigt werden können. Gewaltlosigkeit bedeutet nicht, wehrlos, passiv oder untätig zu sein. Vielmehr sollten Konflikte aktiv angegangen und durch gewaltfreien Widerstand konstruktiv gelöst werden.
Im am 03.11.2024 stattgefundenen vierstündigen Workshop mit unserem Trainer David G. von Interface Wien hörten wir aufmerksam zu, während er uns das Prinzip der Gewaltfreiheit erklärt. „Wir müssen mutig sein“, sagt er, „und den Dialog suchen.“ Nur so können Konflikte friedlich gelöst werden und ein gesellschaftlicher Wandel ohne Gewalt entstehen.
Doch Gewaltfreiheit ist nicht immer einfach. Sie erfordert Disziplin, besonders wenn die Gegenseiten provozieren oder Gewalt anwenden. Deshalb wurden uns drei Schritte aufgezeigt:
1. Vertrauensaufbau: Lernt euch kennen und definiert eure gemeinsamen Werte.
2. Aktionsvereinbarungen: Klare Regeln stärken den Zusammenhalt und bieten Orientierung.
3. Training: Übungen in gewaltfreier Kommunikation und Deeskalation helfen, in brenzligen Situationen besonnen zu bleiben.
Wir lernten auch über die unsichtbare Gewalt, die durch Strukturen und Kulturen entsteht und besonders Minderheiten betrifft. Anschließend hatten wir alltägliche Konflikte nachgespielt und reflektiert, welche Problemfelder auftraten und wie wir sie besser hätten lösen können.
Wie Martin Luther King einmal sagte: „Gewaltlosigkeit ist eine machtvolle und gerechte Waffe. Tatsächlich, sie ist eine einzigartige Waffe in der Geschichte; sie stößt zu, ohne Wunden zu schlagen, und sie adelt den, der sie handhabt.“ Dieses Zitat verdeutlicht, dass Gewaltfreiheit keine Schwäche ist, sondern ein kraftvoller und mutiger Weg zu einer gerechteren und friedlicheren Welt.
Wir bedanken uns herzlich bei den Professoren Georg Winkler, Driss Tabaalite und Stanislaw Smerda für den gelungenen und spannenden Lebenspraxis-Workshop im besonderen Rahmen der fächerübergreifenden Zusammenarbeit Religion und Ethik.
Text verfasst von Max Taferner im Namen der Klassen 6CD